Impfpass

Ihr Impfpass ist ein sehr wichtiges Dokument, das Sie sicher aufbewahren, niemals verlieren und zu jedem Impftermin beim Hausarzt oder Reisemediziner mitbringen sollten.

Wenn Sie letzteres beherzigen enthält er die komplette Dokumentation aller Impfungen, die Sie in Ihrem Leben erhalten haben. Die schriftliche Dokumentation vorangegangener Impfungen ist für Ihren Hausarzt oder Reisemediziner sehr wichtig, denn in der Impfmedizin gelten zwei „Grundgesetze“:

1.) Nicht dokumentiert = nicht gemacht. Die mehr oder weniger vage Erinnerung des Patienten, dass er vor zwei Jahren eine Tetanus-Auffrischimpfung bekommen habe, zählt nicht. Es muss bei einer Verletzung erneut geimpft werden, wenn die letzte dokumentierte Tetanus-Impfung mehr als 10 Jahre her ist.

2.) Das Immunsystem vergisst keine Impfung. Beispielsweise sind für eine komplette Grundimmunisierung gegen

Hepatitis A+B drei Injektionen vorgeschrieben – 4-6 Wochen nach der ersten die zweite, 6-12 Monate nach der zweiten die dritte Impfung. Wenn Sie die dritte vergessen haben, aber die ersten beiden dokumentiert sind, genügt auch nach 10 Jahren eine Impfdosis, um Ihren Hepatitis-Schutz zu vervollständigen. Die oben genannten Abstände zwischen den einzelnen Impfungen sind Mindestabstände, sie können beliebig länger, aber nicht kürzer sein.

Kenntnis der Impfungen, die Sie erhalten haben, können auch für Ihren behandelnden Arzt zuhause oder im fernen Ausland wichtig sein: Angenommen Sie entwickeln einen Hautausschlag, der den Arzt am Urlaubsort an eine Maserninfektion denken lässt. Diese Differentialdiagnose ist vom Tisch, wenn in Ihrem Impfpass eine entsprechende Immunisierung dokumentiert ist. Oder Sie hatten Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier. Wenn Sie in Ihrem Impfpass eine vollständige Tollwut-Grundimmunisierung dokumentiert haben, brauchen Sie nur zwei Injektionen des Aktiv-Impfstoffs, falls nicht brauchen Sie fünf Mal Aktivimpfstoff und einmal den extrem teuren und oft nicht verfügbaren Passivimpfstoff.

Es gibt verschiedene Ausführungen des Impfpasses: Die alte, graue Version ist einerseits sehr praktisch, weil sie in jeden Geldbeutel passt, bietet aber wenig Platz für Einträge und enthält kein offizielles Gelbfieber-Impfformular. Die Version aus der ehemaligen DDR ist auch nicht schlecht – darin sind außer den Impfungen viele andere medizinische Daten gesammelt, aber er ist sehr groß und enthält auch kein Gelbfieber-Impfformular.

Standard ist der gelbe internationale Impfpass. Er bietet ausreichend Platz für die Dokumentation aller möglichen Impfungen incl. des international anerkannten Gelbfieber-Impfformulars. Nachteile dieses Dokuments sind seine Größe (fast Reisepass-Format, passt nicht ins Portemonnaie) und die schlechte Papierqualität (zerfleddert sehr schnell; möglichst in robustem Kunststoffumschlag aufbewahren).

Machen Sie unbedingt eine vollständige Kopie Ihres Impfpasses (nach jeder neuen Impfung updaten!) und bewahren Sie diese zuhause auf. Auf Reisen müssen Sie –insbesondere das Gelbfieber-Impfzertifikat- im Original vorweisen. Bei Verlust des Impfpasses ist es an Hand der Kopie leicht, einen neuen Impfpass zu erstellen. Ohne die Kopie eine Odyssee von einem Arzt zum anderen, der Sie mal geimpft und nach 10 Jahren auch keine Unterlagen mehr hat.