Malariaprophylaxe

Die wichtigste Vorsorgemaßnahme liegt in Ihrer eigenen Verantwortung: Der Schutz vor Mückenstichen. Unbedeckte Haut mit Repellentien behandeln, leichte Kleidungsstücke mit einem geeigneten Mittel imprägnieren. Helle geschlossene Kleidung ist hilfreich; Moskitonetz oder –zelt während der Nacht, wenn Sie nicht in einem Hotel mit Klimaanlage nächtigen.

Übrigens ist diese Maßnahme nahezu die wichtigste Gesundheitsvorsorge überhaupt, die Sie auf Fernreisen, insbesondere in tropische und subtropische Länder treffen sollten. Und zwar nicht nur während der Dämmerung und Nacht sondern ganztägig. Denn es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die durch Mücken-, Zecken- oder Wanzenstiche übertragen werden, gegen die es keine andere Prophylaxe, keine Impfung und vor allem auch keine Behandlung gibt – allen voran das Dengue-Fieber (siehe dort), dessen Überträger, die Aedes-Mücken, tagaktiv sind.

Bei Reisen in Malaria tropica Hochrisikogebiete empfiehlt sich die Einnahme eines vorbeugenden Medikaments. Davon gibt es mehrere. Welches für Sie am besten geeignet ist hängt von Ihrer Konstitution, Reiseart und Reisedauer, eventuellen Vorerkrankungen und Ihrem Alter ab.

Die Mitnahme eines Medikaments zur Behandlung einer Malaria im Notfall („Standby“) auf Rucksacktouren in Gebiete mit mangelhafter medizinischer Versorgung ist ein schwieriges Thema: Angenommen Sie sind im Hinterland von Vietnam unterwegs, bekommen plötzlich hohes Fieber, fühlen sich sterbenskrank und haben ein Malarianotfallmedikament dabei. Nun müssen Sie als medizinischer Laie entscheiden, ob Sie eine Malaria oder was Anderes haben. Schwierig. Es gibt mittlerweile relativ zuverlässige Malaria-Schnelltests, deren Durchführung aber immer noch schwierig ist. Hier wäre m. E. die gute Auslandsreisekrankenversicherung (siehe dort), die einer Assistance angeschlossen ist, hilfreicher. Denn die kann Ihnen den Weg zu sicherer Diagnose und Therapie weisen. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Mittel, die zur Behandlung und zur Vorbeugung vor einer Malaria einzunehmen sind, ganz unterschiedlich sein können. Insbesondere möchte ich Sie warnen vor der prophylaktischen Einnahme von Artemisin-Präparaten. Diese wertvolle Behandlungsmittel ist als Vorbeugemittel nicht nur unwirksam, sondern verliert durch den falschen Einsatz als Prophylaktikum seine Wirkung als Therapeutikum (siehe auch meinen Artikel hierzu unter „Reisemedizinische Veröffentlichungen“).